Bei Dunkelheit und Dämmerung steigt die Unfallschwere teils deutlich. Deshalb appelliert die Notrufzentrale der Autoversicherer: Bei Unfall oder Panne unbedingt die reflektierenden Warnwesten nutzen!
Es hat nicht lange gedauert, bis die kalte Jahreszeit sich in das Gedächtnis der Deutschen zurückrief. Ein plötzlicher Wintereinbruch führte am Wochenende zu Schnee und Eis auf den Straßen. Teils herrschten völlig chaotische Zustände, viele Autofahrer mussten Blechschäden beklagen. Der Deutsche Wetterdienst sprach von „rekordverdächtigen Tiefstwerten und Schneedecke in Gegenden, die so etwas im Oktober noch nie zu Gesicht bekommen haben.“
Wenn es denn tatsächlich einmal gekracht hat oder das Auto wegen einer Panne am Straßenrand liegen bleibt, sollte ein Accessoire im Kofferraum nicht fehlen: Die reflektierende Warnweste. Denn in der kalten Jahreszeit ist das Risiko deutlich größer, von anderen Autofahrern übersehen zu werden. „Wer einmal im Dunkeln gezwungen war, nach einem Unfall oder bei einer Panne sich am Rande einer Autobahn oder einer Landstraße aufzuhalten, weiß diese Westen zu schätzen. Schon in der Dämmerung oder bei schlechtem Wetter leuchten sie unübersehbar und schützen so ihre Träger“, erläuterte Birgit Luge-Ehrhardt, Pressesprecherin der Autoversicherer-Notrufzentrale (GDV Dienstleistungs-GmbH & Co. KG).
Viele Unfälle ereignen sich in Dunkelheit
Die Unfallstatistik bestätigt die Notwendigkeit, das orange leuchtende Kleidungsstück immer im Auto zu haben. Bei Dunkelheit ist die Schwere der Verkehrsunfälle besonders hoch. So starben 2011 fast ein Drittel (1.457) aller getöteten Verkehrsteilnehmer bei Dunkelheit oder Dämmerung – obwohl in den Nachtzeiten das Verkehrsaufkommen geringer ist.
Speziell auf Autobahnen ist das Risiko für Leib und Leben besonders groß, wenn PKW-Fahrer wegen einer Panne ihr Fahrzeug verlassen müssen. Hier kann die Warnweste eine deutlichen Erhöhung der Sicherheit bewirken. Zudem ist es gerade bei einem Notfall in der Dunkelheit wichtig, Auto und Fahrbahn schnellstmöglich zu verlassen und einen sicheren Bereich hinter der Leitplanke aufzusuchen.
Eine Erhebung bei Anrufen von Autobahn-Notrufsäulen hatte im Winter letzten Jahres ergeben, dass über 60 Prozent aller Pkw-Fahrer gar keine Warnweste mit sich führen. Eine gesetzliche Pflicht gibt es in Deutschland zwar nur für gewerbliche und berufliche Fahrzeuge. Aber wer auf das reflektierende Kleidungsstück verzichtet, geht ein deutlich höheres Risiko ein!