Ein Oldtimer ist kein Auto wie jedes andere, sondern für viele Kfz-Freunde ein Liebhaberobjekt. Das wissen auch die Versicherungsunternehmen. Wer auf Chrom, Holz und Leder abfährt, der kann sein Fahrzeug zu besonderen Konditionen versichern.
Die goldenen Zwanziger haben uns nicht nur den Tonfilm, die Knickerbocker oder den Charleston beschert, sondern auch Autos, die zu den schönsten Gefährten aller Zeiten zählen. Sei es ein chromblitzender Bugatti Royale, der trotz einer Länge von 6,5 Metern auf 200 km/h beschleunigt, ein silberner Mercedes Knight oder ein schneeweißer Maybach mit Reihensechszylindermotor: Wer heutzutage ein solches Auto besitzt, der hat einen Wertgegenstand auf Rädern.
Doch man muss nicht so weit zurückgehen, um die Faszination von alten Autos zu verstehen. Manche Liebhaber lassen auch einem klapprigen Kleinwagen wie dem Citroen 2CV, liebevoll „Ente“ genannt, viel Sorgfalt und Pflege zukommen, weil sie mit dem Fahrzeug schöne Jugenderinnerungen verbinden. Da es sich bei solchen PKW in der Regel um Unikate handelt, ist ein Schaden besonders ärgerlich.
Grund genug für die Versicherungsgesellschaften, für besondere Autos auch einen besonderen Schutz anzubieten. Viele Versicherer haben maßgeschneiderte Kaskoversicherungen für Oldtimer in ihrem Portfolio. Diese sind in der Regel billiger als normale Kfz-Versicherungen, wissen doch die Anbieter, dass Autoliebhaber ihren Schatz auf Rädern sorgfältig pflegen. Als Alltagsgefährt dürfen die Fahrzeuge jedoch nicht verwendet werden. Viele Verträge sehen ein Fahrlimit von jährlich 7.500 bis 8.000 Kilometern vor.
Voraussetzungen für den Abschluss einer Oldtimer-Versicherung
Wann aber kann ein Autobesitzer eine Oldtimer-Versicherung abschließen? Je nach Anbieter müssen die Fahrzeuge dafür ein Mindestalter von 25 oder 30 Jahren erreicht haben. Um den aktuellen Marktwert zu bestimmen, verlangen die Versicherer zudem das aktuelle Zertifikat eines Sachverständigen. Auch sollte das Auto gut erhalten sein. Eine Zustandsnote schlechter als drei führt fast immer dazu, dass der Oldie auf Rädern keinen Schutz erhält.
Viele Versicherungsgesellschaften setzen zudem eine besondere Hürde für den Versicherungsschutz. Das Fahrzeug muss im Originalzustand belassen sein, also nur Originalbauteile oder angepasste Austauschteile aufweisen. Schließlich verliert eine Edelkarosse wie der Bentley S2 aus dem Jahr 1961 deutlich an Wert, wenn Chrom durch billige Plastikteile ersetzt wird. Hier bestehen die Versicherer darauf, dass ein Oldtimer auch Oldtimer bleibt! Zulässig sind allerdings Umbauten zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit und zur Erhöhung der Fahrsicherheit.
Sammler profitieren von Oldtimer-Policen
Das Raffinierte an Oldtimer-Versicherungen: Sie sind auf die besonderen Bedürfnisse von Sammlern zugeschnitten. Die Anbieter berücksichtigen, dass die Liebhaberautos nicht nur einen finanziellen, sondern auch ideellen Wert haben. So kann zusätzlich zu dem Marktwert des Fahrzeuges auch der Wiederbeschaffungswert und der Wiederaufbauwert erstattet werden. Ein Bonus, der sich auszahlt. Die Restauration eines beschädigten Oldtimers verlangt unter Umständen eine Künstlerhand und übersteigt die Kosten einer „normalen“ Werkstattreparatur bei Weitem!
Doch damit nicht genug: Sammler, die mehrere Fahrzeuge haben, erhalten bei vielen Versicherungen Rabatte für den Zweit-, Dritt- oder sogar Viertwagen. Schließlich besaßen auch Stars wie Frank Sinatra oder Hugh Grant mehrere Edelkarossen. Ein Beratungsgespräch kann helfen, den passenden Schutz für den Fuhrpark zu finden.