Am 01. Oktober feiert die UNO den „Internationalen Tag der älteren Menschen“. Grund genug, sich über den Versicherungsschutz für Senioren Gedanken zu machen.
Wer aktuell den Fernseher einschaltet, der könnte denken, dass schon bald die ganze Nation unter Siechtum leidet Die Gesellschaft wird immer älter, und so bestimmen steigende Gesundheitskosten, Pflegebedürftigkeit und Gebrechen die Schlagzeilen. „Jeder dritte Deutsche wird dement!“, titelte etwa das Nachrichtenmagazin „Stern“ vor wenigen Monaten. Doch dies ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Nie zuvor war die Wahrscheinlichkeit für Senioren so hoch, ein langes und erfülltes Leben zu führen!
Keine Frage, die Generation der sogenannten „Silver-“ oder „Golden Ager“ ist äußerst agil. Auch Menschen, die bereits ihr 50. Lebensjahr überschritten haben, treiben heutzutage noch intensiv Sport, nehmen am gesellschaftlichen Leben teil, gehen ins Theater oder besuchen Konzerte, genießen ihre Freizeit und haben ein erfülltes Liebesleben. Dies zeigen Untersuchungen wie etwa die Studie „50Plus“ der Universität Osnabrück. Wir werden nicht nur immer älter, sondern bleiben auch immer länger aktiv und gesund!
Unfallschutz für Senioren
Auch die Versicherungsunternehmen haben sich mittlerweile auf die neuen Bedürfnisse der Senioren eingestellt. Nichts spricht dagegen, dass ältere Menschen noch Reiten gehen, sich auf Klettertouren begeben oder sogar ein Snowboard unter die Schuhe schnallen, um mit den Enkeln talabwärts zu fahren. All dies macht aber umso mehr Spaß, wenn man weiß, dass im Fall eines Unfalls die Versicherung einspringt, um die finanziellen Folgen einer Verletzung abzufangen.
Viele Versicherer bieten mittlerweile spezielle Seniorentarife für Unfallversicherungen an, bei denen ältere Menschen von Zusatzleistungen profitieren können. Unter anderem zahlen manche Anbieter eine Sofortleistung bei Oberschenkelhalsbruch, da eine solche Verletzung bei Senioren langsamer verheilt als bei jüngeren Versicherungsnehmern. Doch auch die Installation eines Hausnotrufes, ein Essensservice bei schweren Verletzungen oder die Unterbringung von Haustieren können Zusatzleistungen sein, die Versicherungen ihren älteren Kunden anbieten. Je nach Tarif sind sogar Ersparnisse bei der Versicherungsprämie möglich. In der Regel lässt sich ein Seniorentarif ab dem 55. Lebensjahr abschließen.
Rechtsschutzversicherungen für Senioren
Spezielle Seniorentarife werden mittlerweile auch bei privaten Rechtsschutzversicherungen angeboten. Ältere Menschen können von günstigeren Beiträgen profitieren, da die Versicherungen davon ausgehen, dass Senioren weniger in Rechtsstreitigkeiten verwickelt sind.
Auch bei diesen Tarifen sind Zusatzleistungen möglich. Die Rechtsschutzversicherung erstattet etwa Anwaltsbesuche im Krankenhaus, wenn die versicherte Person zu schwach ist, um selbst einen Anwalt aufzusuchen. Zudem werden Beratungsleistungen für Patientenverfügungen erbracht. Auch bei der Erstellung eines Testamentes kann sich der Versicherungsnehmer beraten lassen.
Beim Abschluss eines Versicherungsvertrages gilt es allerdings darauf zu achten, in welchem Umfang Schutz für die Erwerbsarbeit besteht. Manche Versicherungen gewähren im Rahmen einer Senioren-Rechtsschutzversicherung keinen vollwertigen Arbeitsrechtsschutz, sondern versichern nur Nebentätigkeiten und ehrenamtliche Arbeit. Hier muss in den Versicherungsbedingungen genau nachgelesen werden. Wer auch im Alter einen Vollzeitjob hat, der muss unter Umständen sagen: Nein, ich will keinen Seniorentarif!
Pflegeschutz wichtig für das Alter
Obwohl die meisten Menschen in Deutschland auf ein langes und gesundes Leben hoffen dürfen, so kann eine Vorsorge für den Fall der Pflegebedürftigkeit nicht schaden. Denn die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der Kosten, wenn Menschen auf fremde Hilfe angewiesen sind. Für den Fehlbetrag müssen die Verwandten aufkommen, wenn sie finanziell dazu in der Lage sind.
Eine Pflegeversicherung oder Pflegezusatzversicherung sollten Versicherungsnehmer schon in jungen Jahren abschließen. Denn je älter eine Person ist und je mehr Vorerkrankungen zu beklagen sind, desto teurer wird der Versicherungsschutz.
Letztendlich gilt es aber, eine optimistische Sicht auf den Lebensabend zu entwickeln. Eine Langzeitstudie der Universität Yale hat gezeigt, dass eine positive Einstellung zum Alter das Leben sogar verlängern kann. Auch eine Befragung unter Ruheständlern gibt Anlass zur Hoffnung: Zwei Drittel aller Interviewten, die der Generation Ü70 angehörten, sagten aus, dass sie sich noch jung fühlen.