Der Herbst kündigt sein Erscheinen mit ungemütlicher Kälte an, für die kommenden Nächte hat der Wetterbericht Temperaturen um den Gefrierpunkt gemeldet. Da stellt sich für viele Autofahrer schon zeitig die Frage nach der richtigen Winterbereifung. Die EU führt ab dem 01. November ein einheitliches Reifenlabel ein, das Autofahrern beim Reifenkauf Orientierung bietet.
Ob Winterreifen oder Allwetterreifen – Wer frühzeitig sein Auto umrüstet, fährt einfach sicherer. Schließlich geht man im Herbst auch nicht ohne Jacke oder Mantel aus der Wohnung, wenn die Temperaturen in den Keller fallen. Winterreifen mögen den Spritverbrauch sehr geringfügig erhöhen, doch zugleich bieten sie besseren Schutz auf rutschigem Untergrund und verringern den Bremsweg erheblich.
EU-Label bietet mehr Orientierung beim Reifenkauf
Wer derzeit den Kauf neuer Winterreifen plant, der sollte auf die neue einheitliche Kennzeichnung achten, die Autoreifenhersteller ab dem 01. November 2012 europaweit ausweisen müssen. Das EU-Reifenlabel informiert anhand von drei Kriterien darüber, wie sparsam, sicher und leise ein Reifen ist.
Auf dem Etikett wird oben links der Rollwiderstand mit der Buchstabenkennung von A bis G angegeben. Während die Kennung „A“ einen sehr guten Rollwiderstand markiert, bedeutet die Kennung „G“ (schwach) einen reifenbedingten Mehrverbrauch von bis zu 0,75 Liter pro hundert Kilometer. Es lohnt sich also in Zeiten explodierender Benzinpreise, in einen Reifen mit geringem Rollwiderstand zu investieren!
Doch das neue EU-Etikett gibt noch mehr Informationen preis. Oben rechts auf dem Label können Autofahrer erfahren, ob der Reifen eine gute Nasshaftung aufweist und auf rutschiger Fahrbahn schnell zum Stehen kommt. Zwischen den Werten „A“ und „F“ liegen bis zu 18 Meter Unterschied beim Bremsweg! Wenn ein Autofahrer abrupt bremsen muss, etwa weil er einen Fußgänger zu spät sieht, kann dies über Leben und Tod entscheiden.
Zudem wird die Geräuschemission des Reifens ausgewiesen. Ein leiser Reifen erhält einen ausgefüllten Balken, ein lauter Reifen wird mit drei Balken gekennzeichnet.
Sommerreifen im Winter gefährden Versicherungsschutz
Wer in der kalten Jahreszeit mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert übrigens sogar seinen Versicherungsschutz. Zwar reguliert die Haftpflichtversicherung in der Regel den Schaden, wenn eine fremde Person durch einen Unfall verletzt wird.
Aber die Vollkaskoversicherung könnte ihre Ersatzleistung für Eigenschäden anteilig kürzen, wenn ein Autofahrer wegen falscher Bereifung auf einer rutschigen Fahrbahn verunglückte. Hier berufen sich die Versicherer auf eine Klausel im Versicherungsvertragsgesetz, wonach grob fahrlässiges Handeln zu einer Kürzung der Leistung berechtigt.
Der Kaskoschutz ist ebenso gefährdet, wenn das Reifenprofil nicht den Sicherheitsbestimmungen entspricht. Grundsätzlich sollten die Pneus ein Profil von mindestens 1,6 Millimeter haben und nicht älter als sechs Jahre sein. Geplatzte Reifen gehören übrigens zu den häufigsten Unfallursachen auf deutschen Straßen. Schon deshalb sollte man an dieser Stelle nicht sparen!